Etwas Geschichte - Chance Vought F4U-5NL Corsair #124541
Einzigartig an diesem Flugzeug ist, dass die #124541 eine nachweisbare Historie aufweisen kann. Dem Eigner, MaxAlpha Aviation GmbH, liegt die sog. "History Card" vor; dieses "curriculum vitae" (CV) ist allen Flugzeugen der Navy/Marines vorhand und zeichnet die Geschichte nach. Leider sind diese CV oftmals verlustig gegangen, nicht aber bei der #124541
Der History Card folgend, flog die 124541 beim "VMF513" über Korea. Das "VMF513" zählt zu den bekanntesten operativen Einheiten der U.S.Marines und trug seinerzeit den Beinamen "Flying Nightmares". Die HistoryCard wurde uns vom Sohn des seinerzeitigen Einsatzpiloten Al Sadeski zur Verfügung gestellt.
Der Dokumentation folgend, gehen wir davon aus, dass die Chance Vought F4U-5NL Corsair #124541 die letzte überlebende Corsair der "Flying Nightmares" ist.
Im August 1956 endete die aktive Karriere und die -5 aus den Listen gestrichen, die HistoryCard geschlossen. Die Corsair wurde im Nachgang an die Argentinische Armada verkauft. Dort wurde die Corsair unter der Nummer 0433, ursprünglich mit der taktischen Kennung 2-A-202, später mit der takt.Kennung 3-A-204 geflogen. Eingesetzt war die 0433 bei der 2nd Esquadrilla de Ataque.
Das Trägerflugzeug war auf dem argentinischen Flugzeugträger "Independencia" stationiert, auf welchem auch am 6. November 1964 ein Landeunfall ereignete, der Pilot Lt. Jorge Pitaluga blieb dabei unverletzt. Die Maschine wurde aus dem aktiven Dienst entfernt und fungierte fortan als Gate Guard beim Navy Museum ElTigre in Argentinien.
Im Jahr 1991 wurde das Flugzeug verkauft und 1994 nach LeCastellet in Frankreich verbracht. Dort wurde die Corsair in jahrelanger Kleinarbeit wieder aufgebaut. Im Rahmen dieser Restaurierung wurde die F4U-5 auf die Baureihe F4U-7 umgebaut, um eben ein Flugzeug der Aeronavale darzustellen. Pilotisiert wurde die F4U-7 F-AZYS von Ramon Josa, welcher in seinem aktiven Dienst Corsair-Pilot bei der Aeronavale war. Passend zur Baureihe -7 erhielt die Corsair auch eine passende Seriennummer, die #133704. Die F-AZYS war ein gerne gesehener Gast auf diversen Airshows und hatte einen groeßn Bekanntheitsgrad.
Im Dezember 2009 erwarb MaxAlpha Aviation GmbH die F-AZYS und das Flugzeug wurde 02. Dezember von besagtem Ramon Josa auf den neuen Heimatflughafen Bremgarten (EDTG) überführt.
Im Jahr 2010 wurde die F-AZYS intensiv geflogen und war auch zu Gast bei den "Flying Legends" in Duxford, nun mit der noseart "Cielito".